Nunspricht die ganze Welt von Artificial Intelligence und Robotor, die uns die Arbeit wegnehmen. Nehmen Sie uns auch den Sex weg?
Kürzlich wohnte ich einem Vortrag der Medienwissenschaftlerin und Professorin der Universität Portsmouth Dr. Trudy Barber teil (Vortrag siehe unten). Sie forscht zum Thema Cybersex seit ihrer Dissertation im Jahr 2005. Sie brachte mir die Tatsache näher, dass im Halbschatten der Gesellschaft, sprich in Fetischistenkreisen, nach wie vor eine ungeheure Nachfrage nach Spielzeug besteht. Auch hier ist eine Entwicklung im Gang, die sich die neuesten technologischen Erkenntnisse und Erfindungen zu Nutze macht und sofort in eindeutige neue Produkte umsetzt.
Dabei ist das eigentlich alles nichts Neues. Wie nebenstehendes Bild belegt, hat der Mensch schon vor 30'000 Jahren Dildos angefertigt, um sich zu entspannen. Archäologen haben entsprechende Beweisstücke freigelegt. Eine wissenschaftliche Deutung erübrigt sich.
Man braucht keine einschlägige Erfahrung, um zu verstehen, dass Holz, Stein, Knochen wenig geeignet sind, um die Natur nachzuahmen. Das hat sich der moderne Mensch kaumzweimal sagen lassen müssen. Das zweite Bild zeigt eindeutig einen Fortschritt zwischen damals und heute bezüglich Form, Flexibilität und Material.
Allerdings zeugen 30'000 Jahre Dildo-Geschichte von geringer Innovationskraft im Vergleich zu dem, was sich da in eher im Verborgenen abspielt. Wir kommen später darauf zurück.
Eine völlig andere Dimension des Realersatzes eines realen Geschlechtpartners eröffnet sich in der Geschichte Pygmalions.
"Der Künstler Pygmalion von Zypern ist aufgrund schlechter Erfahrungen mit Propoetiden (sexuell zügellosen Frauen) zum Frauenfeind geworden und lebt nur noch für seine Bildhauerei. Ohne bewusst an Frauen zu denken, erschafft er eine Elfenbeinstatue, die wie eine lebendige Frau aussieht. Er behandelt das Abbild immer mehr wie einen echten Menschen und verliebt sich schließlich in seine Kunstfigur. Am Festtag der Venus fleht Pygmalion die Göttin der Liebe an: Zwar traut er sich nicht zu sagen, seine Statue möge zum Menschen werden, doch bittet er darum, seine künftige Frau möge so sein wie die von ihm erschaffene Statue. Als er nach Hause zurückkehrt und die Statue wie üblich zu liebkosen beginnt, wird diese langsam lebendig. Aus der Verbindung geht ein Kind namens Paphos hervor, nach der später die Stadt benannt werden soll. Im 18. Jahrhundert erhält die zum Leben erweckte Statue den Namen Galatea." (Quelle: Wikipedia)
Interessant ist an dieser Geschichte das Motiv mit welchem Pygmalion ans Werk ging.
Der zeitgenössische Autor, Schachspieler und AI-Experte David Levy publizierte 2009 ein Buch mit dem Titel "Love & Sex with Robots". Darin finden sich Aussagen wie "Arguing that sexbots in the 21st century will be an answer to loneliness" oder "Saw it for those who cannot sustain a relationship with a real human".
Es scheint also in der Menschheit einen Wunsch oder gar eine Sehnsucht zu geben nach der "perfekten" Beziehung mit dem reinen und egoistischen Selbstzweck, nur die eine Seite, nämlich die positive und konfliktfreie Beziehungszone, garantiert zu bekommen.
Das Thema Sex Robots wurde auch im Filmgenre schon sehr früh behandelt und war immer auch wieder Gegenstand von Kinofilmen.
So stellte Fritz Lang bereits 1927 in seinem Film "Metropolis" einen doch ziemlich sexualisierten Roboter namens Maria vor.
Aus den 70ern Jahren ist mir der eindrückliche Streifen "The Stepford Wives" in Erinnerung geblieben, der 2004 mit Nicole Kidman einen Remake erfuhr. Hier spielen Androiden eine wesentliche Rolle (Achtung Spoiler). Neueren Datums ist der Film "Her" mit Joachin Phoenix in der Hauptrolle, der sich in ein Operationsystem verliebt, das als erstes AI-OS angeboten wird. Er verliebt sich in Samantha, die Stimme des OS (Grüsse an SIRI von hier aus...). Dann ist da auch noch der kultige "Blade Runner", der derzeit eine Art Fortsetzung mit Harrison Ford erfährt (habe mich tödlich gelangweilt...).
Also auch im Film finden Auseinandersetzungen statt, die sich in vielen Fällen dystropisch über Roboter und Künstliche Intelligenz auslassen.
In eine ganz andere Richtung befassen sich japanische Tüftler. Sie haben einen Büstenhalter-Verschluss entwickelt, der sich erst öffnen lässt, wenn die vom Traummann angeregte Trägerin entsprechende Signale an eine App liefert, die den finalen Befehl erteilt den lustigen Sesam zu öffnen. Kein Witz:
Vortrag im Rahmen des Media Future Day 2017 der TPC Switzerland in Zürich:
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