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Dienstag, 3. September 2019

Digital Product

Was ist ein "Digital Product"? Wer zum Beispiel auf Pinterest danach fragt, bekommt eine zwar einleuchtende, aber wenig weiterführende Antwort. Da wird etwa das eBook erwähnt. Klar, ein eBook ist in der Tat etwas Digitales, aber eben ein eBook. Es muss nicht auch noch ein Digitales Produkt sein. Oder auch Blogs scheinen bei der Recherche auf. Gut, klar ein Blog ist digital, das war er schon immer. Für mich aber ist ein Blog eher ein Medienprodukt.

Auch werden Apps genannt und damit kommen wir der Sache, die ich meine, ein schönes Stück näher. Aber es genügt mir noch nicht. Obwohl, wird eine App nicht bloss als Smartphone-App ausgelegt, sondern funktioniert auch auf anderer Hardware wie PC's unter einem Browser, dann wird das interessant. Wird sie nun auch noch auf den grossen Bildschirm gebracht, so wie das etwa Netflix tut oder die grossen Online-Games, ja dann sind wir eigentlich schon dort worauf ich hinaus will. Plötzlich öffnet sich das ganze wirtschaftliche Potential und wir haben einen Mehrwert.

Aber ich möchte eine Definition für "Digital Product" finden, die das Bewusstsein schafft für ein relativ neues Geschäftsfeld. Das es zwar schon gibt, aber dessen Potential noch gar nicht abschätzbar ist. Nachfolgend zeige ich, was ich für "Digital Products" halte.

Bei meiner Recherche fand ich einen Ansatz für eine Definition, die mir schon ganz gut gefällt:

A Digital Product is a software enabled product or service that offers some form of utility to a human being.

Sie stammt von Jules Ehrhardt.

Übersetzt auf Deutsch definiert sie:


Ein digitales Produkt ist ein softwaregestütztes Produkt oder eine Dienstleistung, die einem Menschen irgendeine Form von Nutzen bietet.

Hardware im Sinne von PC, Smartphone, SmartTV oder gar ein Flugzeug usw. funktioniert an sich ohne Software nicht (mehr). Wobei Software ohne Hardware auch nicht funktioniert. Diese Diskussion ist inzwischen schon ziemlich alt und hilft uns nicht weiter. Im Gegenteil, sie führt Ehrhardt's Definition ins absurde.

Nehmen wir aber nun einmal das Flugzeug und bezeichnen es als ein Produkt. Als es 1903 von den Brüdern Wright gebaut und erstmals auch geflogen wurde, bestand es aus reiner Hardware. Auf eine Software war es nicht angewiesen. Wie kam also die Software ins Spiel? Warum brauchte es zum Fliegen Software? Das hat mit Raketen zu tun.
Als nicht Flughistoriker meine ich, dass das erste Flugzeug am 25. Mai 1972 namens Vought F-8 Crusader mit einem sog. Apollo Guidance Computer versehen wurde. Damit wurde der erste digitale Fly-by-Wire-Flug durchgeführt. 


Was kann daraus abgleitet werden. Zwar wurden vor 1972 schon etliche Raketen in den Orbit geschossen, die ersten Raketen überhaupt entstanden im 2. Weltkrieg. Doch all diese mussten analog gesteuert werden. Digital gab es zuerst einmal noch nicht. Wobei hier wieder mit "digital" das Zusammenwirken von Hard- und Software gemeint ist. Man kann also feststellen, dass Hardware durch Software potenziert wurde. Software ist also eine Ausweitung der Hardwarefunktion. So etwa könnte man den Beginn der Digitalisierung verstehen.

Ein weiterer Schritt bestand darin, dass Software später in die Hardware integriert wurde. Man denke an den ersten Apple Macintosh 128 KByte, dessen Betriebssystem man zuerst per Diskette in den RAM einlesen lassen musste, bevor das Teil überhaupt zu etwas im Stande war. Eine Festplatte gab es damals ja noch nicht. 
Inzwischen sind die Disketten verschwunden und Festplatten durch Flash-Speicher ersetzt und diese wohl bald endgültig durch Cloud-Services ersetzt. Zeitgleich fand eine komplette Integration statt, so dass kaum noch feststellbar ist, wo sich die Software befindet. Aber ohne geht es natürlich nicht, genauso wie es mit der sich laufend weiter entwickelnden Hardware auch nicht gehen wird. Selbst, wenn wir sie uns implementieren lassen, so ist sie doch immer Träger von Software.

Heute nennen wir Software nicht mehr "Programme" sondern Apps. Das ist gut so, weil damit die Software zum Produkt schlechthin mutiert ist. Die Zeiten in der Software einfach raubkopiert und genutzt wurde, ist damit verbannt worden. Auch wenn Apps vielfach gratis abgeben werden, so haben wir doch dafür eine Preissensibilität entwickelt. Und wenn es nichts kostet, so haben wir doch begriffen, dass sie einen Wert hat. Eine kürzliche Untersuchung durch Studenten im Rahmen ihrer Bachelor Thesis hat erbracht, dass die Bezahlbereitschaft grösser ist als bis vorher angenommen. Somit ist wahrscheinlich, dass das Bewusstsein sich weiter entwickeln wird. Das ist für die weitere Entwicklung von Bedeutung.

Wie wir die letzte Jahrzehnte erfahren haben, wird die Hardware immer kleiner bei gleichzeitiger Leistungssteigerung. So verhält es sich auch mit der Software. Klein war sie ja immer, aber durch die Hardwarebegrenzung waren ihr Grenzen gesetzt. Das Internet hat diese Beschränkungen aufgehoben. Bald werden die noch bestehenden Nadelöre der Datenübertragung durch 5G schier aufgehoben. Die Verschmelzung zwischen Hard-, Software und Übertragung wird komplett sein.
Das macht digitale Produkte, die ich meine, erst möglich. Es wird alles sehr smart und dienstleistungsgetrieben. Und es werden Dinge möglich, an die nicht einmal die Science-Fiction-Autoren und die Futurologen gedacht haben. Und nicht einmal die Soft- und Hardware-Ingenieure, die Baumeister der Digitalen Transformation.


Ein Digitales Produkt ist ein hochintegriertes Produkt aus Hard- und Software sowie einer Funkschnittstelle woraus letztlich eine Dienstleistung resultiert.

Das ist meine Definition von Digital Produkten.

In englisch sieht das dann so aus:


A digital product is a highly integrated product of hardware and software as well as a radio interface resulting in a service.

Interessant ist der Prozess sowie die Frage, wie komme ich zu einem Digital Product?

Dazu dieses Schema:

Im Gründe genommen ist es ein Innovationsprozess wie jeder andere auch. Lassen Sie uns ein Gedankenspiel anstellen. Zum Beispiel: Der Backofen. Wie soll ein Backofen des Jahres 2020 aussehen und was soll er können? Dazu kommen uns sofort ganz viele Ideen in den Sinn. Doch bleiben wir pragmatisch. Fragen wir uns zuerst einmal wie wird ein herkömmlicher Backofen verwendet? Wird die mechanische Uhr an jedem durchschnittlichen Backofen verstanden und angewendet? Die Idee, dass der Backofen die Lasagne aufwärmt, während ich noch auf dem Weg nach Hause bin, ist in der Zeit der verstopften Strassen ein mittleres Unterfangen mit unwägbarem Risiko. Was geschieht, wenn der Backofen zu langsam auskühlt oder gar nicht abstellt und ich stehe immer noch im Stau? Damit haben wir bereits ein Grundproblem identifiziert, das wir ohne grossen Aufwand in einer App lösen können. Was natürlich bedingt, dass der Bachofen am Internet hängt. Eine kleine Herausforderung an die Hardware-Ingenieure also. 
Bleiben wir simple und fragen uns, für welche Geräte können wir noch das Zeitmanagement mittels unserer App lösen? Kurzer Blick in die Küche, in die Waschküche, einfach alles, was unter dem Thema Weissware läuft und mit Zeitsteuerung besser funktionieren könnte. Und schon sind wir mit unserer App im Feld der Plattformen gelandet. Auf unserer Plattform sollen sämtliche Geräte gesteuert werden können, die unser Hardwaremodul eingebaut haben. So sind wir schon bei der Skalierung gelandet und damit bei der Generierung eines Geschäftsmodells. Das ist auf die Kürze das was ich unter Digital Products verstehe und was ich eigentlich als Mindset verstehe. So gesehen gibt es für zukünftige Generationen noch sehr viel zu tun.
















Mittwoch, 28. August 2019

Jaden Smith - Aktivist für sauberes Wasser am WebSummit 2019

Der allseits bekannte 21-jährige Jungschauspieler Jaden Smith engagiert sich seit Kindheitstagen für sauberes Wasser. So erzählt er es in folgendem Video.  Als Markenbotschafter engagiert er sich nun  zum Beispiel für Just Water. Dabei handelt es sich in zweierlei Hinsicht um eine Innovation. Zum einen wird Quellwasser mehrfach gefiltert statt durch 100-jährige Wasserleitungen in die Haushalte zu pumpen und zudem wird das Wasser nicht in PET-Flaschen abgefüllt, sondern in mehrheitlich aus Papier bestehenden und rezyklierbaren Packungen (vergleichbar mit der bei uns bekannten TETRA-Packung). Das mag man aus europäischer Sicht durchaus kritisch sehen.

Weiter ist Jaden Smith in der The Environmental Media Association (EMA)engagiert und ist als Board Director für die Aussenbeziehungen verantwortlich. Bei EMA engagieren sich zahlreiche Hollywood-Granden.

Neuerdings zeigt Smith Gesicht für die The Waterbox - Clean Water für Flint. Aufmerksamen Zeitgenossen ist der Wasser-Skandal in Flint, Michigan, der City Town zu Ohren gekommen. Es war hauptsächlich der Dokumentarfilmer Michael Moore, selber von Flint abstämmig, der die Welt von der abstrusen Geschichte um die Trinkwasserverschmutzung unterrichtete. Nun also liefert Jaden Smith mit 501cThree Wasserfilter nach Flint, um die Menschen von mühseeliger Trinkwasserbeschaffung zu befreien.

501cThree ist eine Kooperation mit verschiedenen Partnern. Darunter auch die bemerkenswerte Organisation BlackMillenials for Flint. Dabei handelt es sich um eine Bürgerbewegung (Grassroot Organisation), die sich für Umwelt- und Sozialfragen in der Afroamerikanischen Gesellschaft engagiert.

Warum berichte ich über dieses Engagement eines Jungschauspielers? Weil soeben von der WebSummit-Organisation gemeldet wurde, dass Jaden Smith als Redner am diesjährigen WebSummit gelistet ist.





Freitag, 16. August 2019

Was Digital Marketing nicht ist

Rein didaktisch ist es nicht empfehlenswert, etwas mit einer Negation erklären zu wollen. Hier aber mache ich eine Ausnahme. Es ist ja Mode geworden sich darauf zu verlassen, dass es heute nicht mehr nötig ist sich Wissen anzueignen. Denn Google weiss alles, insbesondere dann wenn sich zwei über etwas streiten, sich uneins sind. Dann ist Google die Erstanlaufstelle für ein unkompliziertes Schlichtungsverfahren.

Doch so einfach ist es heute nicht mehr. Man suche etwa nach einer einheitlichen, klaren und umfassenden Definition für "Digital Marketing". Gibt es nicht, es gibt unzählige. Aber eine, die mit wenigen Worten auf den Punkt bringt, was Sache ist und was jede und jeder sofort versteht und sich einverleiben lässt, habe ich bis heute nicht gefunden.

Ich könnte ja jetzt selber eine formulieren und den Mangel beseitigen. Dazu müsste ich aber ein paar Jahre publizieren, wissenschaftliche Grundlagenforschung betreiben, Interviews führen usw. Das wäre ein nicht geringer Aufwand, den ich etwas scheue. Denn wer weiss, wie lange meine Definition herhalten könnte, allgemein gültig würde? Bis dahin würde ich mich vermutlich unzählige Male selber wiedersprechen, gar widerrufen.

Also beginne ich damit festzuhalten, was Digital Marketing nicht ist. Zum Beispiel ist Digital Marketing nicht ein Synonym für Online Marketing. Oder Social Media Strategie oder Internet Marketing oder Content Marketing, Überhaupt ist Digital Marketing nicht bloss ein Promotionsinstrument mit einigen möglichen Massnahmen, die traditionelle Werbemittel ersetzen.

Diese Verkürzung des Marketingbegriffs, nämlich auf die Begriffe Werbung und Verkauf, trifft man bei jeder Cocktailparty an. Ein gesamtheitliches Verständnis, ja gar auf ein nachhaltiges Verständnis
für den Begriff Marketing, begegnet man im realen Leben fast nie. Geschweige, dass die neuen Akteure in der Digitalen Transformation ein solches hätten. Das ist eine fundamentale Kritik an den Digital Nomades, die jetzt langsam in Entscheidungsträgerrollen drängen.

Aber Gemach, noch ist Polen nicht verloren. Ich lege heute meine Perspektive auf Digital Marketing neu fest und verzichte ab sofort auf den Zusatz ˋDigital´. Ab sofort rede ich wieder einfach nur von Marketing. Nach meinem Verständnis ist Digital Marketing sozusagen ein Pleonasmus. Dazu in folgenden Blogs und allen weiteren mehr.


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