Der Student dekonstruiert mit Leichtigkeit die Kommunikationsmassnahmen im Bereich Spots von UPC und macht klar, wie unklar die Kundenansprache und die richtige Botschaft von UPC geworden ist. Durch einen quasi historischen Vergleich aller bekannten und immer noch zugänglichen Spots. Diese sind ohne viel Aufwand nach wie vor zu finden (Das Internet vergisst nichts...)
Nach Carlos Real, Schauspieler, Stefanie Berger, Standup Comedian, ist jetzt Michelle Hunziker darum bemüht, das Publikum von UPC richtig anzusprechen und für das Haus UPC zu gewinnen.
In der Tat, der Spot ist bemühend, die Präsentation Hunzikers eher peinlich und das technische Resultat des Spots etwa so gut wie die Leistungsqualität von UPC. (Ich kann es subjektiv beurteilen, ich bin (noch) Kunde der Firma.) Ist das die eigentliche Botschaft? Das man gegen die neue TV-Übermacht der Swisscom als Überflieger nicht gewinnen kann?
Wie der Student richtig beobachtet, sinkt das inhaltliche Niveau der UPC-Spots sukzessive bis hinunter zur Frage: Warum hoppelt die Hunziker, die doch auch schon ins Alter gekommen ist, wie ein gerupftes Huhn mitten durch eine Party? Was überhaupt hat Party mit passivem "Fern sehen" zu tun oder mit Surfen im Internet? Es ist wirklich interessanter, sich auf YouTube das Making of zu diesem Spot anzuschauen - man sieht eine ausser Übung geratene und deshalb auch ausser Atem gekommene Hunziker - als den Spot bei der TV-Unterbrecherwerbung, die nur mit erheblichem Humor-Aufgebot zu ertragen ist.
Aus Digitaler Marketingsicht ist das Vorgehen von UPC eine einzige Katastrophe. Die Macher müssen sich heute einfach im Klaren sein, dass eine Werbegeschichte eines Unternehmens heute rezipiert wird wie eine TV-Serie.Dass UPC offensichtlich über keine Content Marketing Strategie verfügt und nichts zueinander passt, kann man auch dem YouTube-Kanal ablesen. Ein Sammelsurium von Einzelbeiträgen, die weder eine Linie noch ein Konzept erkennen lassen.
Nun argumentiert der CEO, dass ein Rebranding von UPC Cablecom notwendig war, weil der Kundendienst den Ruf der Firma schwer beschädigt hatte. Nun reicht es ja nicht, einfach den belastenden Namensteil zu entfernen, ohne den ganzen Rest, inklusive die Inhalte, entsprechend aufzubereiten. Kommt noch dazu, dass auch die Produkte, das Sortiment, das Angebot schlechthin Schritt halten muss, die Preise sowieso und schliesslich auch die Positionierung. Was ist zum Beispiel die Botschaft für die Bieler Stadtbewohner? Soll man jetzt zur Swisscom wechseln, weil die nun doch schneller als erwartet das Glasfaserkabel verlegt?
Wie man sich eine Content Marketingstrategie gibt und wie man Content Marketing betreibt, erkläre ich hier und hier. Es wird nun doch allmählich Zeit, dass die Schweizer Unternehmen begreifen, dass sie neben ihren Kernkompetenzen nun mal auch Medienunternehmen geworden sind. Also sollen sich diese auch als solche am Markt verhalten.
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