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Donnerstag, 29. September 2016

Smartwatch Made in Switzerland - 1,2 oder 3?

Das, liebe Leserinnen und Leser, ist Marketing vom Feinsten. Jean-Claude Biver beherrscht Storytelling wie kein anderer mehr in der Schweiz. Ich bekenne mich nicht als Fan von Biver, er ist mir für sein Alter viel zu hitzköpfig, nervig und irgendwie auch besserwisserisch. Diese subjektive Wahrnehmung muss nicht der Wahrheit entsprechen. Aber so kommt Biver bei mir an und meine, dass das nicht nötig wäre. Zu genial und zu gut positioniert sich Biver mit seiner TAG Heuer Smartwatch. Er und seine Mitarbeiter haben begriffen, was da abgeht in der Welt der Wearables. 

Und offenbar zahlt es sich aus, innovativ zu sein und Risiken einzugehen. TAG Heuer jubelt über steigende Umsätze, auch dank der TAG Heuer Connected Watch. Logisch, profitiert die Marke auch sonst. Wer erfolgreich mitmischt an der Digitalen Front, macht auch sonst gute Produkte.

Wäre mir die TAG Heuer Connected Watch nicht als Uhr zu teuer, ich besässe längst eine. Mehr als für eine Apple Watch habe ich nie bezahlt für einen Handgelenkbeschwerer. Aber ich verstehe auch die Preissetzung von Biver. Billiger wäre zu billig für den Brand und würde das Gefüge stören. Solange die Reichweite von TAG Heuer beschränkt ist, können sie daran nicht rütteln. Das ist alleweil gescheiter als Abseits zu stehen und Apple auszulachen.


Apple hat sich seit dem Launch ihrer Apple Watch an die zweite Stelle hinter Rolex als "Zeitmesser" positioniert. Derweil bricht die Schweizer Uhrenindustrie wieder einmal zusammen, weil ihr Klumpenrisiko China voll zum Tragen gekommen ist. Korrupt ist dieses Geschäftsgebahren nicht nur darum, weil die Produkte als Bestechungsmittel im grossen Stil missbraucht wurden und die Schweizer davon unverschämt profitierten, sondern weil es Innovationen, die es in den Uhrenateliers gab und sicher immer noch gibt, im Keim erstickt. Margenargumente gegen Innovationsrisiken und dabei Zigarren paffen, das ist alles andere als motivierend.

Was macht jetzt die Firma Swatch mit ihrer schwierigen Tochter ETA? Schafft man die Digitale Transformation und wird das produzieren was der Markt in Zukunft will? Statt Quarzwerke "Digitaler Herzschlag", der für alle zukünftigen Wearables benötigt werden? Schafft die Swatch den Turnaround und ersetzt die alte Poleposition der Quarzwerke und findet die neue Schlüsselrolle in der smarten Zukunft?

Wäre ich im Verwaltungsrat der Swatch, ich würde augenblicklich eine Dependence im Silicon Valley errichten und jeden anheuern, der mir weismachen könnte etwas von der Technologie der Wearables zu verstehen. Zielsetzung wäre binnen der nächsten fünf Jahre die ETA umzubauen und so zu positionieren, dass keiner mehr an ihr vorbei kommt, wenn er ein smartes Teil am Körper des modernen Menschen anbringen will.

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