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Mittwoch, 22. Juni 2016

FinTech: Da rollt eine Angst einflössende Lawine auf den Schweizer Finanzplatz zu...

Kleinkariert wie in einem der letzten Bond-Filme dargestellt, verhält sich der Finanzplatz Schweiz auch in der Realität. Davon zeugt auch das 15-jährige lamentieren darüber, ob man jetzt einen Bezahl-App will oder nicht. Dann übt jede Schweizer Bank vor sich hin, um am Ende klein beizugeben und dem oft geschmähten Staatsbetrieb PostFinance den Lead zu überlassen, um vereint gegen den ausländischen Angreifer Apple mit seiner Lösung Apple Pay anzukommen.


2.43 Mia. $ an Wagniskapital für FinTech
Immerhin scheint den Nadelstreifen klar geworden zu sein, dass Micro-Transaktionen via SmartPhones das Einfallstor für ausländische Firmen auf den Finanzplatz Schweiz darstellt. Ein trojanisches Pferd in Form von Apps. Denn haben sich erst die Konsumenten daran gewöhnt, dass alles was mit Geld zu tun hat, über das Handy erledigt werden kann, wird das nicht beim Bezahlen an der Kasse bleiben. So rollt eine Lawine an Applikationen auf uns zu, die jedem Bankangestellten zu denken geben müssen.

Das fängt erst bei Apps für KMUs an und wird sich sehr rasch weiter ausdehnen auf Apps für Konsumenten. Wie das aussehen wird, davon zeugt meine Infografik in diesem Post.

Meine Recherche ergab bei 27 US-StartUps mit Ziel Financial Services als hauptsächliche Geschäftsidee eine Wagniskapitalsumme von 2,43 Mia. $. Der US-Finanzmarkt selbst glaubt daran sich reformieren zu können und sich gleichzeitig zum Leader aller Finanzplätze aufschwingen zu können.

Mit grösster Wahrscheinlichkeit habe ich nur einen Bruchteil von StartUps gefunden, die in den letzten fünf Jahren hauptsächlich in Kalifornien, New York, Chicago und Washington D.C. gegründet wurden. Und damit habe ich noch gar nicht von der Restwelt gesprochen.


Schaut man sich einmal genauer an, was da an Apps produziert wird und mit was sich die Entwickler genau beschäftigen, fällt auf, dass einige den Investoren im Auge haben. Das muss damit zu tun haben, dass der Amerikaner selber verantwortlich für seine eigene Altersvorsorge ist und sich je mehr desto besser mit Anlagen und Investitionen auskennen muss.

Dafür liefern nun einige StartUps Werkzeuge, um den Informationsstand der Anleger zu verbessern. Das resultiert vermutlich auch aus den Lehren aus dem Zusammenbruch der Finanzmärkte im Jahr 2008, wo nicht nur die Banken reihenweise bankrott gingen, sondern wo auch der ganz normale Bürger ein beträchtlicher Teil seines Altersvermögens verlor.

Weiter fällt auf, dass viele Startups auf Finanzdienstleistungen für Kleinfirmen fokussieren. Kleinfirmen sind selbstverständlich in den USA etwas grösser als KMUs in der Schweiz. Trotzdem ist mir noch nicht besonders aufgefallen, dass hiesige Finanzdienstleister den KMUs mit die Effizienz steigernden Apps unter die Arme gegriffen hätten. KMUs sind wohlgelittene Kunden der Schweizer Banken. Euphoriker über deren Leistungen sind mir nicht bekannt.

Ob sich auf dem Finanzplatz Schweiz eine vergleichbare, das Bankenwesen revolutionierende App-Entwicklerbewegung gebildet hat, werde ich demnächst herausfinden wollen. Hinweise aus der Leserschaft sind mir selbstverständlich willkommen.


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