Zu denken sollte uns Konsumenten - aber auch ganz generell den Einkäufern von Lebensmitteln - die Aussage von Mark Ineichen. Dem "Blick" gegenüber meinte Ineichen: "Wir haben 80'000 Artikel im Sortiment. Da kann man nicht alles zu jedem Artikel wissen. Wir haben uns aber vorgängig von der Firma Netwine & Food aus Lugano Muster schicken lassen. Die waren einwandfrei. Und ob alle Flaschen Fälschungen sind, ist nicht bewiesen. Wir hätten aber sicher vorsichtiger sein müssen."
Selbstredend ist es nicht möglich, dass ein Detailhändler alles über jeden von ihm eingekauften und weiterverkauften Artikel wissen kann. Doch gibt es da Unterschiede zwischen Food und Non-Food Artikeln. Bei Non-Food-Artikel droht dem leicht gläubigen Kunden auch nicht gleich der Tod, aber bei Nahrungsmitteln hört die Leichfertigkeit definitiv auf. Da sollte eine Null-Toleranz herrschen und dem Detailhändler strenge Strafen drohen, wenn er seine Sorgfaltspflichten verletzt.
EX Senior Advisory |
Weinfälschunngen und Fake Labels bekämpfen |
Nun kommt Abhilfe dank der Blockchain-Technologie. Einer der weltweit grössten Dienstleister, dem normalerweise nicht Technologie getriebenen Unternehmen EY (Ernst & Young, vormals als weltweiter Treuhänder und Unternehmensberater bekannt), hat eine Prozessüberwachungslösung namens OpsChain - Product traceability entwickelt.
Die Idee dabei ist, den Herstellungsweg zum Beispiel beim Wein von der Weinrebe bis zur Weinflasche datentechnisch zu begleiten und dabei an jeder möglichen und sinnvollen Stelle Daten zu erfassen und diese dann in einer Blockchain abzulegen. Man nennt dann einen solchen Wein Blockchain zertifizierter Wein.
Ziel: QR-Code als Schlüssel zur Produkt-Entstehungsgeschichte |
Wie bereits erwähnt werden Daten bei jedem Prozessschritt mittels Sensoren oder bereits bestehenden Rechnern erhoben und in der Blockchain abgespeichert. Daraus wird dann ein QR-Code erzeugt, der als Label auf die Flaschenetikette aufgedruckt wird.
Dieses Label erzählt dann die "Geschichte" des Weins. Auch die DNA des Weins: wann und wo die Trauben geerntet wurden, wie der Wein behandelt wurde - zum Beispiel die Qualität der Sulfite - das Abfülldatum, die Chargennummer und vieles mehr.
Diese Informationen basieren auf Daten, die in jeder Phase des Weinherstellungsprozesses mit einer Mischung aus manuellen Aufzeichnungen und automatisierten Tools wie Drohnen und der Internet of Things (IoT)-Technologie erfasst und in einer Blockchain aufgezeichnet werden.
Darüber hinaus wird bei jedem Flaschenwechsel - zwischen Produzenten, Brokern, Importeuren, Großhändlern, Distributoren und Einzelhändlern - auch der Status der Flasche in der Blockkette aktualisiert.
Wie folgender Screenshot einer Präsentation zeigt, verzeichnet LAVIS eine über 580%ig Steigerung des Webseitenverkehrs. Damit ist belegt, dass der und die Konsumentin in der Tat interessiert ist, mehr vom einem Produkt zu erfahren als nur die bunte Etikette zu bestaunen und bedenkenlos zu trinken, was die Flasche hergibt.
Einer der grossen Weinproduzenten Italiens wendet die Lösung von EY bereits sehr erfolgreich an.
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