Am 21. November 2017 findet an verschiedenen Orten der Schweiz der vom Bundesrat patronierte Digitaltag statt. Veranstaltet wird der Event von Digital Switzerland, einer Vereinigung von verschiedenen Unternehmen, Hochschulen und Universitäten zum Zweck der Förderung des Digitalen Wandels.
In der Zürcher Hauptbahnhofshalle ist der Hub der Veranstaltung, an der sich
40 Unternehmen beteiligen.
Über 80 frei zugängliche Veranstaltungen werden durchgeführt.
So zeigt etwa die BFH in Biel, wie die Digitalisierung die Fussballausbildung beeinflusst. (Vielleicht müsste ich da hin, denn ich kann mir nicht vorstellen, wie man einen Fussballausbildet.)
Oder man kann im Berner Wankdorffeld eine Erlebnisfahrt mit dem automatisierten "SmartShuttle" mitmachen. (Ich hoffe, dass Erlebnis hält sich in engen Grenzen.)
Screenshot Programmthemen Digitaltag |
Ich werde vermutlich bei der BFH in Biel vorbeischauen. Dort kann ich lernen via Internet Drogen zu verkaufen, gestohlene Kreditkarten loszuwerden oder sonst verbotene Dinge zu tun. Echt freie Marktwirtschaft ohne jegliche staatlichen Regulierungen. Kein Witz! Der Veranstaltungstitel lautet: The Markets of the Dark-Net. Weitere Angebote meiner Schule finden sich hier.
Kommentar:
Zweifellos ist das Vorhaben zu begrüssen. Nichts sollte unterlassen werden um die Schweiz in die Zukunft zu führen. Nach meiner Analyse der Webseite bin ich mir nicht ganz sicher, wen man mit diesem Digitaltag meint oder für wen er gedacht ist. Handelt es sich hier um eine Bauchnabelshow der teilnehmenden Unternehmen oder sollen die jungen Generationen animiert werden sich etwas mehr als spielerisch mit der Digitalen Transformation auseinander setzen? Die Absicht ist nicht ganz durchschaubar.
Sicher ist, dass zumindest von den Titeln her werden keine kritischen Themen angesprochen, die da sind: Rahmenbedingungen, staatliche wie gesellschaftliche, für unternehmerische Initiativen, Politisches Mindsetting, Transformation der Arbeit, Existenzsichernde Altersvorsorge ab 50+ usw.
Ob dieser Digitaltag, der vielleicht zu einer Digitalwoche, zu einem Digitalmonat, zu einem Digitaljahr und schliesslich zur Digitalgesellschaft anwachsen sollte, wird sich zeigen müssen. Was nicht passieren darf ist dass dieser Tag zum Feigenblatt verkommt für weitere Stagnation und Widerstand gegenüber unausweichlichen Wandlungsprozessen.
Und eine Bitte zuletzt: Es wäre gut, wenn Sie in der Fortsetzung Ihrer Aktivitäten auf das Wort "Revolution" verzichten würden. Es handelt sich hier keineswegs um eine Revolution, sondern um Realität. Einer Realität der man sich nicht verweigern sollte. Sondern man sollte sie gestalten!
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